Dominik Huser über das Basler Nachwuchsproblem, den Oepfelbaum-Groove und den Hund des Jahres

Björn Disch hat dich für dieses Interview vorgeschlagen. Er möchte von dir als Exil-Badener mit Wohnsitz in Basel wissen, warum Basel im Vergleich zu Baden ein Nachwuchsproblem hat?

Wir hatten Glück mit KCUA, die das Nachwuchsproblem auf einen Klaps gelöst haben. Zudem konzentriert sich die Badener-Kubbszene auf einen Park. So lernt man sich schneller kennen und erfährt von Turnieren. In Basel wird in vielen Parks Kubb gespielt, das sind meistens Hobbykubber, die gar nichts von den Turnieren wissen oder kein Interesse daran haben.

Öpfelbaum ist mit 21 Goldmedaillen nicht nur das erfolgreichste, sondern auch das beliebteste Kubbteam der Schweiz. Wie habt ihr zusammengefunden und seit wann seid ihr am Kubben?

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Dög kocht einen Fisch an der Kubb-WM 2013

Erfolgreichstes Team steht ausser Frage. Dass wir das beliebteste Team sein sollen, ehrt mich. Öpfelbaum ist eine Genossenschaftssiedlung in Stetten. Die Öpfelbaum-Stammspieler sind dort aufgewachsen und zusammen gross geworden. Wir kennen uns, seit wir denken können. Zum ersten Mal Kubb gespielt habe ich am Peace Mountain Festival. Michel hat kurze Zeit später ein Set gekauft.

Seit dann haben wir uns Abend für Abend versammelt, sobald in der Siedlung der erste Holz-auf-Holz-Ton zu vernehmen war. Im selben Sommer 2005 spielten wir an der zweitenSchweizermeisterschaft in Murten unser erstes Turnier.

Ihr spielt nicht in Stammteams sondern immer wieder in anderer Zusammensetzung. Wie formiert ihr eure Teams vor den Turnieren?

Das läuft sehr spontan und nach Lust und Laune, über den Gruppenchat oder bei einem Bier am Abend. An wichtigen Turnieren stellen wir auch mal Topteams. Wenn wir einen Titel verteidigen, treten wir meist in der gleichen Formation wie im Vorjahr an. In den letzten Jahren haben sich zunehmend Gruppen gebildet, die meistens zusammen spielen, wie ich und Lüg oder Sibe und Baus.

Dein Zwillingsbruder Lüg scheint dein Lieblingsmitspieler zu sein. Hat es Vorteile mit einem Zwilling zu spielen?

Nur Vorteile! Lüg ist nicht nur ein sensationeller Spieler, mit ihm ist auch die Teamharmonie immer gegeben – wobei mit den meisten Öpfelbäumler auch. Aber Lüg ist eben mein Lieblingsmitspieler.

Ihr wurdet vom Absteiger des Jahres 2013 zum Aufsteiger 2014 gekrönt. Was hat sich von 2013 zu 2014 verändert?

2013 hat sich das Niveau an der Spitze stark verbreitet. Bereits ab den Achtel-, spätestens ab den Viertelfinals hatte man es mit ebenwürdigen Gegnern zu tun. Wir spielten nicht viel schlechter, es hat einfach nicht ganz gereicht und wegen der guten Vorjahressaison hatten wir viel zu verlieren. Zudem wurde 2013 an den meisten Turnieren das rotierende Setzen eingeführt, was nicht zu unseren Gunsten war. 2014 legten wir wieder mehr Ehrgeiz an den Tag, es wurde Zeit, wieder mal einen Titel zu gewinnen.

Wie hat sich für dich als langjähriger Kubbspieler die Schweizer Szene über die Jahre entwickelt?

Die Kubbszene hat sich sehr positiv entwickelt. Sie wurde breiter und besser und konnte trotzdem den Charme vom gemütlichen Zusammensein und grosser Familie wahren. Es ist erstaunlich, dass ich auch nach 10 Jahren immer noch so gerne Holz werfe und mich wie ein kleines Kind auf die neue Saison freue.

Ist in diesem Jahr wieder mit einem starken Team Panda an der WM in Schweden zu rechnen?

Wir werden nicht mehr als Team Panda auftreten. Es gibt wieder ein 95.7-prozentiges Team Aepeltred (Schwedisch für Öpfelbaum). Namhafte Pandas können bzw. wollen nicht mehr nach Schweden fahren. Dafür sind mit Sibe und Baus zwei ebenbürtige Öpfelbäumler mit dabei. Und der Transfermarkt ist noch offen…

Du bist 2013 für dein „stilsicheres Allwetter-Outfit am Alpen Open“ zum „verrückten Hund“ des Jahres gewählt werden. Seither gab es die Wahl nicht mehr, deshalb die Frage an dich als amtierender „verrückter Hund“: Wer hätte den Titel 2014 verdient und für welche Aktion?

Jawollll, ich hoffe, den bleibe ich auf Lebzeiten! Verrückter Hund wurde für mich P, weil er am Toftabeach unseren, in einer Petflasche gefangenen Fisch in den Mund nahm und mit einer Fontäne wieder in die Freiheit entliess. Nur auf Protest militanter Tierschützer hin hat er ihn nicht verschluckt.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Dominik Huser über das Basler Nachwuchsproblem, den Oepfelbaum-Groove und den Hund des Jahres“

  1. […] Die letzte Frage stammt von Dög, der dich auch für dieses Interview vorgeschlagen hat. Er möchte wissen, warum man dich früher Meerschweinchen genannt hat? […]

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